Freitag, 3. Februar 2012

von Millionen und Pho, von Hanoi nach Nha Trang

Ja nun hiess es schon wieder ab in den Flieger. Der Abschied von Gini fiehl mir besonders schwer, denn die 2.5 Wochen mit ihr waren viel zu schnell vorbei. Da unsere Fluege aber allerdings fast zeitgleich starteten fuhren wir zusammen zum Flughafen. Ich verlies nun also meine Wohnung in Penang in die ich nicht mehr zurueckkehren wuerde. Ein seltsames Gefuehl. Am Abend vorher hatte ich bereits meine Sachen zu Claire gebracht bei der ich noch eine Nacht schlafen werde, wenn ich aus Vietnam zurueck komme. Achja, ich bin uebrigens in Vietnam. Nach einem einstuendigen Flug nach KL und von dort weiter 4 Stunden nach Hanoi stand ich endlich auf vietnamesischem Boden.
Vietnam, das Land 90.5 Mio. Einwohnern und einer Flaeche von 330.000 km2 mitten in Sued Ost Asien, dass an China, Laos und Cambodia grenzt.
Erstmal musste ich mein Visum holen. Das ging ueberraschend schnell. Die Hauptstadt begruesste mich das Land mit nassem, kalten Wetter und bei 12 Grad ist es eher unlustig sich laenger als noetig draussen aufzuhalten. So schnappte ich mir ein Taxi und fuhr zum Hostel mitten im alten Viertel, Hoan Kiem, von Hanoi. Im Hostel angekommen wurde ich freundlich begruesst und ins Zimmer gebracht. Dort machte ich es mir gemuetlich und drehte erstmal die Klimaanlage bis anschlag auf, weil es so der massen kalt war. Heizungen und Daemmungen sind Luxus in diesen Breitengraden.
Da ich ja noch ein wenig Geld wechseln wollte machte ich mich auf zur Erkundungstour. Es war dunkel, kalt und ueberall diese Mofas. Ich life durch die Strassen und fragte mich warum alle Geschaefte geschlossen waren. Dann fiehl mir ein, dass ja noch immer Chinese New Year gefeiert wird. Juhu! Ich fragte den Security- Menschen vom Hostel ob er mir helfen koennte Geld zu wechseln. Ohne groessere Probleme schwang er sich auf seinen Roller und dueste mit meinem Geld davon. 3 Minuten spaeter stand er vor mir und hielt mir 2.8 Mio. Dong unter die Nase. Sehr schoen, jetzt war ich wenigstens fluessig, denn am Flughafen hatte ich mir nur 500.000 Dong geholt um ins Hostel zu kommen. Dann hiess es warten auf meine Reisebegleitung, die um halb 10 am Abend aus Bangkok in Hanoi landete. Ich verbrachte die Zeit damit Emails zu schreiben und Nachrichten zu lesen und verkroch mich dann ins warme Zimmer um ein Buch zu lesen und ein wenig den Reisefuehrer zu durchstoebern. Gesagt, getan und irgendwann bin ich dann eingeschlafen und als es an der Tuer klopfte stand sie vor mir: Vicky! Herzlich willkommen in Hanoi. Wir quatschten ein wenig und ich erzaelhte ihr von den Trips die ich mir angeschaut hatte, die man im Hostel buchen konnte. Wir entschieden uns dafuer schlafen zu gehen und den darauffolgenden Tag langsam angehen zu lassen.
Langsam hiess in dem Fall: Aufstehen um 9 und ganz gemuetlich zu fruehstuecken. Am Abend vorher checkte eine Canadierin im Hostel ein. Sie, Lasya, fragte uns ob sie mit uns ein wenig Hanoi anschaun kann. Ja sicher kann sie das. Und so zogen wir um 11 Uhr los. Ganz nach dem Motto: Take it Malay und geniesse den Augenblick. Erstes Ziel sollte der See im Viertel sein, der genau den gleichen Namen hat, Hoan Kiem. Wirklich schoen ist er, aber nicht sonderlich gross. Aber fuer einen See mitten in der Stadt wirklich eine Sehenswuerdigkeit.
In der Mitte des Sees steht ein Tempel. Den erreicht man nur ueber eine Bruecke. Dank des/ der Feiertage war natuerlich massig viel los und die Menschen draengten sich auf dem kleinen Uebergang. Wir kauften brav unser Ticket. Gott sei dank sind wir Studenten, denn wir zahlten nur 10.000 Dong stadt 20.000. Was auch nicht viel gewesen waere, denn ein Euro sind 27000 Dong. Also liefen wir ueber die Bruecke und machten Fotos von den Ballons die ueber dem See schwebten.
Ich lief ein Stueck weiter. Auf einmal steht ein Maedel vor mir. Um gottes Willen, wie klein ist die Welt oder eher Sued Ost Asien. Es war Arlette, die mit mir in Penang studiert hat. Ganz klar, dass man sich in Hanoi wieder trifft, NICHT! Aber es war ein nettes Erlebnis und wurde natuerlich mit einem Foto festgehalten.
Wir verabschiedeten uns und ich machte mich mit meinen Begleitungen Lasya und Vicky auf zur Tempelbesichtigung. Ein kleiner Rundgang sollte reichen, denn es waren auch hier mehr Menschen als spirituelles Gefuehl. Und trotzdem man schon so viele Tempel gesehen hat macht man immer wieder Bilder.
Weiter gings Richtung? Ja wohin eigentlich… Wir entschieden uns in Richtung Oper zu laufen. Nach 2 Mal fragen und 5 mal Karte lesen kamen wir an und bestaunten das Gebaeude aus der franzoesischen Kolonialzeit. Leider konnten wir sie nur von aussen anschauen. Von innen waere sie sicher auch schoen gewesen vorallem wenn es drinnen warm gewesen waere.
Und weil uns schon ein wenig sehr frischlich war suchten wir das naechste Kaffee auf um einen vietnamesischen Kaffee zu trinken. Wusstet ihr, dass Vietnam der 2. groesste Kaffeeproduzent der Welt ist? Jetzt wisst ihrs. Der Kaffee ist wirklich gut und die man koennte sich glatt dran gewoehnen.
Nach dieser Aufwaermpause gings weiter zum Gefaengnis. Eigentlich war es mal eins aber jetzt wird hier die Geschichte Vietnams aufgearbeitet. Also die aus der amerikanischen Zeit. War ganz interessant und wir hatten unseren Spass…
Dann hatten wir aber ein Loch im Bauch was nach dieser kulturellen Erkundung gefuellt werden musste. Und ich muss sagen, dank Vicky’s Groovy Map haben wir wirklich ein tolles Restaurant gefunden. Das Essen war ein Erlebnis. Ich hatte ein Bier (heist in Vietnam “Bia”) eine heisse Schokolade zum aufwaermen und dann bekam ich ein echtes landestypisches Essen. Einen Vietnamesischen Pancake.
Die Bedienung zeigte mir auch gleich, wie ich ihn esse und half mir den Berg zu bewaeltigen. Es war wirklich sehr sehr lecker und ein Erlebnis. Danach hatte ich dann mein erstes Poh. Poh (Po) ist eine Art Suppe, mit Reisnudeln und wahlweise Huehnchen, Schwein, Rind und Gemuese. Wirklich sehr gut. Ich war einfach nur dermassen voll. Aber es war einfach so gut. Und das naechste GUTE lag gleich auf dem Weg zur Kirche. Es war ein Schokoladen. Hier gabs so ziemlich jede Leckerei. Ich kaufte 5 selbstgemachte Pralinen fuer nicht mal 2 Euro und war begeistert von den vielen deutschen suessen Sachen die es zur Auswahl gab.
Milka, Merci, Lindt, Riesen, Kinderschokolade,… Es war ein Paradies. Nun ja um uns die kleinen boesen Kalorien wieder abzutrainieren machten wir uns auf die Suche nach der Kirche. Wir blieben noch an einigen Gallerien stehen die sich in Hanoi angesiedelt haben und mich schon fast wieder dazu verleiteten ein Oelbild zu kaufen. Aber ich war tapfer und liess die Finger davon. Mal sehen wir lange noch *hihi*. Wir shoppten noch ein wenig durch die Gegend und fanden nach dem dunkel werden dann doch die Kirche. Wirklich nett gelegen und wie ueberall in Hanoi sassen Jung und Alt auf kleinen Stuehlen draussen und assen und tranken. Es ist ja auch so gar nicht kalt…
In der Kirche war gerade ein Gottesdienst. Wirklich unglaublich, dass sich das Christentum so lange gehalten hat.
Auf dem Weg ins Hostel kehrten wir nochmal zum aufwaermen in einem Kaffeehaus ein. Die gibts ja zu tausenden in Hanoi.
Ich brauchte dann erstmal eine heisse Dusche um mich selbst wieder zu spueren. Nachdem ich wieder frisch und warm war machten sich Vicky und ich auf und suchten eine Bar fuer den Bierdurst. Denn so langsam muessen wir uns ja auf Kufstein vorbereiten. Wir fanden ein kleines Restaurant. Tranken und assen und verliefen uns dann etwas in den 36 Gassen der Altstadt. Aber schlussendlich fanden wir Heim und fielen ins Bett. Ein kleines Gute Nacht Bier und ich war vorher schon fast eingeschlafen. Was auch gut so war, denn der naechste Tag begann frueh.
Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Sachen packen, Fruehstueck und auf den Minibus warten, der uns in die Halong Bay bringen sollte. 1,5 Stunden nach Abfahrt machten wir einen Stopp an einem typischen Touri- Verkaufsstand. 1000 kitschige Andenken warteten darauf von den Urlaubern und Erlebnisreisenden entdeckt und gekauft zu werden (Heuzdecken gabs leider keine).
Nach weiteren 1.5 Stunden Busfahrt kamen wir an. Wie sollte es anders sein, auch hier kalt und Regen. Rauf aufs kleine Boot und schon gings los. Nicht nur wir waren hier besucher, sondern auch gefuehlte 2000 andere. Die Boote reihten sich am Pier auf.
Die Bucht war eher trueb und die Regenwolken hatten sich in den Kalksteinen verfangen. Es erinnerte eher an ein Trauerspiel und dank dem Wind wurde es wirklich ungemuetlich.
Auf unserem Boot angekommen bekamen wir eine Drink und wurden dann auf die Kojen aufgeteilt. Vicky und ich teilten uns Koje Nummer 02. Es war Zweckmaessig, mit einem grossen Bett und einem Bad. Also alles was man braucht.
Nach unserem Einzug in das schwimmende zu Hause wurden wir zum Mittagessen gebeten, was mehr als reichhaltig war und uns wurde der Plan fuer die naechsten 2 Tage vorgetragen.
Der Herr, der Leiter unserer Reisgruppe war hiess Man. Leicht zu merken. Und er war wirklich ein netter Man(n).
Nach dem Essen hiess es dann auf zum “Surprising Cave”. Eine Hoehle, die sich recht weit in einen Kalkstein gefressen hatte. Gefunden wurde sie vor ewigkeiten von den Franzosen waehrend ihrer Kolonialherrschaft ueber das Land. Seitdem sind sie ein Must-See in der Halong Bay. Wir sahen uns um, machten ein paar nette Bilder und dann ging es schon wieder zurueck aufs Boot.
Beeindruckend ist dieses naturgemachte Gewoelbe schon, aber nichts im Vergleich zu den Niha Caves auf Borneo. Aber so ist es eben. Man wird immer unbeeindruckter. Der WOW- Effekt geht irgendwie ein bisschen unter. Auf unserer Nussschale versteckten wir uns vor dem Regen und plauderten mit anderen Gaesten (Australier, Englaender, Canadier, Niederlaender,…). Eigentlich sollte es an diesem Nachmittag noch zum Kayaking gehen, aber Aufgrund von zu viel Wasser von oben schenkte ich mir das. Moechte ja gesund die Reise weiter erleben. Diejenigen, die die Tour doch machten waren auch nicht wesentlich begeistert, dad as Areal sehr weitlaeufig oder weitpaddelig ist. Wir vertrieben uns die Zeit mit Boot Shopping. In der Bay fahren Frauen mit kleinen Booten rum, mit allem was man so braucht an Getraenken und Knabbereien. Sieht dann ca. so aus.
Eine davon hatten wir auch schon am Cave gesehen. Sie hat Fisch auf dem Boot gebraten und die frischen Exemplare hinter sich in kleinen Koerbchen am Boot hergezogen. Sah schon lustig aus.
Abendessen gabs dann auch recht bald und der Abend klang ruhig aus, mit dem ein oder anderen Cocktail. Ich schrieb noch ein wenig am Blog und ging dann ab in die Koje.
Der naechste Morgen began um 7. Recht frueh fuer einen Urlaub aber es war ganz gut so. Die Regenwolken hatten sich ueber Nacht verzogen und beim Fruehstueck war die allgemien Stimmung schon wesentlich besser. Nach der Staerkung schipperte uns der Captain durch die Bay. An Deck liess ich mich von der Umgebung in ihren Bann ziehen.
Ja es hat schon was, wenn ueber 1500 Inseln und Felsen aus dem Wasser ragen und das Wasser tuerkisgruen unter einem dahingleitet. Ich hielt ein plaeuschchen mit dem Captain und durfte dann auch mal fahren…
Ziel dieser kurzen Tour war eine Fishing Village mitten in der Bay. Hier wurden die frischen Waren des Meers angeboten und noch lebend an eine Horde Chinesen verkauft, die von einem anderen Boot kamen. Wir haetten auch was kaufen koennen und der Koch auf dem Boot haette e suns zubereitet.
Aber ganz ehrlich, wer hat nach dem Fruehstueck um 10 Uhr schon die Intension sich einen Fisch oder sonstige Lebewesen auszusuchen? Ausserdem stand uns ja schon wieder das Mittagessen bevor. Aber ich verbracht noch ein wenig Zeit an Deck um zu lessen und das sich bessernde Wetter zu geniessen und die Ruhe die trotz tausend anderer ueber der Bay lag.
Um 11 gabs dann halt Mittagessen und danach gings wieder mit dem Bus zurueck nach Hanoi.
Wie schon vorher mit Zwischenstopp in einer dieser Tourimarkthallen. Wir checkten wieder im Hostel ein und bekamen diesmal ein Zimmer mit Balkon. Die Aussicht war jetzt nicht so prickelnd aber wir bekamen einen Einblick in eine vietnamesische Kueche.
Nach unserer Ankunft machten wir uns wieder auf in die Altstadt, denn wir mussten doch einen Plan machen, wann wir ca. wo sein wollten. Auf dem Weg ins Café waren wir begeistert, dass nun doch schon wesentlich mehr Geschaefte auf hatten als bei unserer Abreise in die Bay. Wir stellten fest, dass wir in der Bettenstrasse wohnten. Kurz zur Erklaerung: Die Altstadt von Hanoi ist in 36 Strassen aufgeteilt und in jeder Strasse findet man eine bestimmte Ware oder einen Warentyp. In unserer Strasse waren es eben Betten, was ich sehr passend fand.
Wie man eben als Touri so ist moechte man ja auch die Locals in ihrem Leben ein wenig fotografieren. Wir zueckten den Fotoapperat um ein Bild mit einer Obstverkaeuferin zu machen. Das war unser Fehler.
Nachdem sie uns freundlichst ihre Koerbe auf die Schultern gehaengt und uns den Hut aufgesetzt hatte wollte sie allen ernstes 200.000 Dong haben und drueckte uns ein Stueck Ananas in die Hand. Hallo? Gehts noch? Das sind 10US$. Wir gaben ihr 20.000 Dong und auch wenn das zu viel war gab sie ruhe und kam wieder ein wenig runter. Und nach solchen Erlebnissen braucht man sich auch nicht wundern warum die Touristen das Gefuehl haben, dass sie abgezockt warden und die Einheimischen sich unverstanden fuehlen. Wenn sie einfach mal lernen wuerden, dass wir ihnen ja auch freiwillig was geben wuerden und uns nicht beschimpfen oder horende Summen verlangen waere die generelle Beziehung eine bessere.
Wir schlenderten genervt weiter und vermieden jede andere Konversation mit Einheimischen. Wir hatten ja schliesslich vor unsere Reise zu planen und das taten wir dann auch im Starbucks von Vietnam, der sich “Highland Café “ nennt und recht gemuetlich ist.
Nachdem unser grober Plan geschmiedet war schlaenderten wir noch ein wenig durch die Strassen und wie es so passend sein sollte natuerlich auch durch die Kaffeestrasse.
Auf dem Weg zum Restaurant "Litte Hanoi", was sich aber als Reinfall erwies, da eine Gruppe Niederlaender sich breit gemacht hatte, suchten wir verschiedene Busunternehmen auf. Das Ticket im "open bus" (keine angst, der ist nicht oben offen) kostet normalerweise 47US$, von Hanoi mit Zwischenstopps (deshalb open) bis nach Saigon. Dank den Feiertagen und Ferien wurden uns Preise zwischen 80 und 95US$ genannt.  Wir entschlossen uns erstmal zu essen und uns dann zu entscheiden. Wir fanden ein gutes Restaurant.
Die Frage wie wir weiter nach Sueden kommen blieb allerdings noch zu klaeren. Zug, Bus, Flieger??? Fragen ueber Fragen. Im Endeffekt entschieden wir uns fuer die guenstigeste Variante, den Bus und bekamen ein Ticket beginnend in Hanoi mit den Stopps: Hue, Hoi An, Nha Trang, Saigon. Fuer 80$, die uns schon ein wenig schmerzten.
Der letzte Tag in Hanoi, war der 30.1. Wir machten uns in der Frueh auf zum Ho Chi Minh Complex. Dort findet man das Mausoleum, ein Museum und so manch andere Sehenswuerdigkeit der Schluesselfigur der vietnamesischen demokratischen Republik. Er ist ein Gott fuer die Vietnamesen. Ueberall Bilder! Er ist allgegenwaertig.
Da wir nicht wirklich dem Hype des Volkes folgen wollten entschlossen wir uns auf den Weg zum Tempel of Literature zu machen. Hier eine bildliche Beschreibung dessen, was man auf dem Weg dorthin so sieht...
Der war sowieso gleich in der Naehe. Menschenmassen vorm Tempel, denn jeder wollte sich noch ein Pergament besorgen auf dem er im Jahr des Drachen (2555) ein glückliches Jahr haben wird.
Dieser Tempel ist schon ein bisschen aelter (1034 erbaut) und diente eine Zeit als Schule der herrschenden Klasse und deren Kinder. Jetzt wird er wieder als das genutzt wozu er gebaut wurde. Wahnsinnig besonders ist er nicht oder nicht mehr fuer mich.
Aber eines moechte ich noch erzaehlen. Im Tempel selbst waren viele Glaeubige und ich habe das erste mal gesehen wie sie sich im Gebet etwas wuenschen. Sie schreiben mit dem Finger auf eine Holzplatte (eigentlich ist es ein Schrein).
Wir erkundeten noch ein wenig die Tempelanlage und machten uns dann zum aufwaermen in den nahegelegenen Pho24. Sowas wie McDonald's fuer vietnamesisches Fastfood. Der Pho war echt gut...
...und wir entschieden uns das Lokal auf McPho umzutaufen.
Das wohl komischste Gefuehl an diesem Tag war die Taxifahrt von McPho zum Don Xuang Market. Der Taxifahrer schien freundlich. Er sagte uns, dass er mit Meter faehrt. Stimmte auch, nur lief das Taxameter im Sekundentakt weiter und war nach gefahrenen 2,5 km auf 500.000 Dong (25US$) und zeigte an, dass wir 60km gefahren waeren. Er wollte, dass wir zahlen und ich riss nur noch die Tuer auf und gab ihm 50.000 Dong. Er begann uns zu beschimpfen und schrie. Er wollte 70.000 Dong. Ok, wir gaben sie ihm bevor er noch auf andere Gedanken kommt. Das war mal wieder ein Schreckmoment und in solchen Situationen wuenscht man sich einfach nur ein nicht ganz so gieriges Volk. Schade, dass sie es noch immer nicht gelernt haben wie man mit Touristen umgeht. Jetzt brauchten wir erstmal einen Kaffee. Der war noetig um wieder klar zu kommen und sich zu beruhigen. Und der vietnamesische Kaffee ist auch einfach gut. Da kann man nicht dran vorbei gehen.
Wir bummelten noch ein wenig durch die Stadt, waren in einem der wenigen Shopping Center und gingen dann zurueck zum Hostel um auf den Bus zu warten, der uns nach Hue bringen sollte. Auf dem Rueckweg sahen wir dann DAS:
Eigentlich sollte der Minibus schon um halb 6 da sein, kam dann aber halb 7.
Als er dann da war brachte er uns vollgeladen mit Touristen zur Busstation. Dort sollten wir unsere Tickets bekommen. Alle anderen rutschten so durch und wir wurden nach einer Quittung gefragt, die ich natuerlich auch bereitwillig zueckte, wenn ich sie ja schon hatte. Das war der Fehler, Der Typ vom Bus zitierte uns ins Buero. Dort fragte ich ihn warum wir eine Quitung zeigen muessen und alle anderen nicht und trotzdem ein Ticket bekommen. Er wurde unruhig und vorallem laut und rief im Hostel an um nachzufragen. Zum Glück gab es von dort gruenes Licht und wir konnten endlich einsteigen.
Die Busfahrt dauerte bis nach Hue 12,5 Stunden und an Schlaf war nicht zu denken. Erst zeigten sie einen Film und dann wurde das Licht aus und vietnamesischer Pop angestellt. Mein Pech: Ich lag direkt unter dem Lautsprecher und hatte die ganze Fahrt ueber alle moeglichen komischen Klaenge im Ohr. Die vietnamesische Version von Carlos Santana... Danke fuer diese Nacht!
Um 8 Uhr am 31.1. erreichten wir Hue. Eigentlich waere hier ein Stopp von 5 Stunden angesagt aber gleich nach der Ankunft entschieden wir uns weiter zu fahren. Denn 1. gibts nicht so viele tolle Sachen in Hue zu sehen , 2. war es kalt, 3. Regen und 4. waren wir einfach nur komplett uebermuedet. Also blieben wir um Bus und stiegen nach 5 Minuten in einen anderen um. Der brachte uns dann innerhalb von 3,5 Stunden nach Hoi An. Angekommen mussten wir feststellen, dass das geschaeftsfindige Busunternehmen uns zwar in Hoi An abgesetzt hatte aber halt eben am Arsch der Welt. Gleichzeitig witzig: Natuerlich setzt man uebermuedete Reisende an einem Hotel ab in der Hoffnung sie bleiben, weil sie keine Lust mehr haben auf die Suche zu gehen.
Da haben sie aber nicht mit uns gerechnet. Wir schnappten uns eine Karte und marschierten in Richtung Stadtkern.
Hier schauten wir uns das ein oder andere Zimmer an. Aber das war alles nicht das was man sich wuenscht (stinkige und stickige Zimmer). Wir gaben nicht auf und ein Mann auf der Strasse brachte uns zu einem Hotel ganz in Old Town nähe. War ganz nett und wir entschieden zu bleiben. Das Kaffee nebenan war scheinbar das In- Lokal. Eher unscheinbar aber die Inhaber waren nett und freundlich und das Beste: Bier fuer 3000 Dong (11 € Cent). Das konnten schoene Tage werden. Ich trank erstmal einen Kaffee...
Hoi An ist eie suesse Stadt mit viel Geschichte. Erstmals erwaehnt im Jahr 200 v.C. als die Cham ihr Koenigreich in Vietnam ausbauten. Sie besiedelten das Land von Hue bis Nha Trang und kamen von Java heruebergeschippert. Die Hauptstadt des Champa Reiches, welches bis 200n.C. Bestand hatte, war My Son (gespochen Mi Son). 1535 kamen die Portugiesen. Im 18. Jahrhundert machten die Chinesen und Japaner das Land unsicher und die Franzosen fielen ein. So entstand ein unverwechselbares Stadtbild, dass sich bis heute maerchenhaft gehalten hat. Die ehemalige Handelsstadt fuer Keramikwaren als Knotenpunkt zwischen China, Japan und Europa ist in einen Dornroeschenschlaf gefallen und wird wohl nie aus ihm erwachen.
Es gab also viel zu entdecken und nachdem ich meine Kopfschmerzen besiegt hatte gings los zum ersten kleinen Streifzug durch die Vergangenheit. Die Stadt wird durch einen Fluss geteilt. Auf der anderen Seite wohnen die Fischer. Wir durchstreiften den Markt und Vicky kaufte sich Perlenohrringe denen sie nicht wiederstehen konnte.
Schliesslich kamen wir zu einem Stoffmarkt und wir suchten einen bestimmten Stoff fuer eine Freundin. Leider gab es den in diesem Durcheinander an zu- Klamotten- werden- wollenden Tuechern nicht das was wir suchten.
 Es gab ein lecker Abendessen auf dem Balkon eines Restaurants mit Blick auf die Gassen der Altstadt. So endete der erste Abend...
Am Mittwoch war das Wetter dann auch endlich besser und wir mieteten uns Fahrraeder. Martin und Matiz sollten uns durch den Tag begleiten (so hiessen die Raeder).
Auf gings zum Strand von Hoi An. Vorbei an Reisfeldern und weiter und weiter.

Die Strassen in diesem Dorf sind leider sehr verwirrend und wir verfuhren uns, was aber auch was gutes hatte, denn wir kamen zum "Dingo Deli". Das war ein Restaurant und Kaffee an der Strasse und das Schild "Lavazza Caffee" liess uns sofort stoppen. Nach dem ersten Kaffee kam die Inhaberin (Canadierin) und plauschte mit uns und gab uns Tipps was wir uns in den naechsten Tagen noch anschauen konnten. Sie empfahl uns noch einen Kaffe und zu guter Letzt assen wir auch noch was bei ihr. Es war einfach zu gemuetlich und eine Anlaufstelle fuer viele.
Wir radelten weiter zum Strand und nichtsahnend wurden wir auch glatt mal angehalten vom Strassenposten, der uns darauf hinwies, dass Raeder nicht erlaubt sind (aber die Vietnamesen durften natuerlich fahren, egal ob Rad oder Roller). Nun ja, wir sollten fuers abstellen 10000 Dong zahlen. Das ist nicht viel aber trotzdem ne Frechheit und so mogelten wir uns ueber Umwege doch an den Strand. Dort sollten wir zwar auch zahlen aber kamen ohne Geld ausgeben davon weil wir nur 10 minuten den ersten Strand angeschaut hatten. Der zieht sich im uebrigen ueber 30 km. Strand 2 war auch nicht weit weg und so machten wir uns dorthin auf den Weg. Es hat gut getan endlich wieder Sonne zu haben und sich frei zu bewegen. Nun waren wir am Strand und das Wasser war mehr als kalt, was uns das Meer da zu spueren gab. Aber wir blieben auf einen Cocktail der keiner war :)
Halb 5 radelten wir dann zurück und machten noch den ein oder anderen Fotostopp.


Die Fahrraeder wieder abgegeben machten wir uns auf den Weg (vorher gabs nch ein Bier, was wir uns nach 30km Tour auch verdient hatten) zum Schneider. Ich wollte mir ja so gern eine Jacke machen lassen. Auf Empfehlung gingen wir zu "Kimmys". Dort hiess es dann PDF- Datein durchforsten und das richtige Modell aussuchen. Ja ich hatte mich verliebt in einen Mantel und ich wollte ihn haben. Also suchte ich mindestens ne Stunde einen Stoff aus und wurde dann vermessen!
Der letzte, ganze Tag in Hoi An begann recht gut und wir hatten geplant einen Roller zu mieten und uns My Son anzuschaun. Nach dem Fruehstueck begann es dann zu regnen und ich entschied mich endlich meine Postkarten zu schreiben. Am Mittag lockerte es ein wenig auf und bei einem Kaffee entschieden wir doch noch los zu fahren. Wir mieteten einen Roller und los gings. Das erste Schreckerlebnis hatte ich nach 5 Minuten, als ein Auto aus der Parkluecke fuhr ohne zu schaun und uns fast mitnahm. Mein Fuss wurde zwischen Roller und Auto eingeklemmt und schon hab ich wieder ein neues Andenken (ja Bine, diesmal ist es rechts passiert). Nun gut! Augen zu und durch. Die Fahrkuenste der Asiaten sind uns ja nun schon bestens bekannt. Sie variieren zwischen katastrophal und lebensmuede. Natuerlich bekamen wir den Roller leer getankt hingstellt. Also mussten wir an der naechsten Kleintankstelle anhalten. Es waren 50 km bis My Son. Also schon ein Stueck mit einem Roller, der max. 45 faehrt. Aber wir liessen uns nicht entmutigen. Auch nicht als wir auf einmal zu schlingern begannen und ich Vicky bat anzuhalten. Wir hatten einen Platten. Das auf halber Strecke! Sehr gut. Mitten in der Pampa zwischen Reisfeldern und Ententransportern. Ich stieg ab und Vicky fuhr noch das letzt Stueck vor zu einem Restaurant. Wie es der Zufall will war genau dort eine Werkstadt. Der Meister, ein alter Vietnamese mit einem Holzbein.








Er machte sich sofort ans Werk und nach einer halben Stunde waren wir wieder auf der Strasse. Weiter, weiter immer weiter. Endlich kamen wir an. Es war inzwischen 4 und eigentlich sollten wir um 4 bei der Anprobe beim Schneider sein. Aber geht nun mal nicht. Egal, die koennen warten. Jetzt war My Son dran. Ticket gekauft und losgeduest. Die alte Cham- Hauptstadt machte sich schoen in diesem Urwald und... Ach seht selbst...


Nach einer Stunde durch die Tempelanlage wandern machten wir uns auf den Rueckweg, denn es wurde langsam dunkel. Wir gaben den Roller ab und machten uns auf den Weg zum Fitting. Die Damen warteten zwar schon aber mein Mantel war noch immer nicht da und somit war ich erleichtert, dass wir . uns nicht gestresst haben. Vicky probierte in der Zeit ihren Anzug und das Kleid. Dann kam er endlich: Mein Goldstueck. Ich brobierte ihn an und die Schneiderin wollte mir irgendwelche haesslichen Knoepfe andrehen. Ich war strickt dagegen. Und nach noch 5 mal sagen, dass sie mir nicht gefallen fuer meinen Mantel drueckte sie mir einen Helm in die Hand und wir fuhren ins Knoepfeparadies. Die Auswahl war riesig aber eben dann doch nicht fuer das was ich brauchte.Aber ich fand dann doch meine Traumknoepfe und somit war die Aufgabe Mantel bis zum naechsten Tag um 12 Uhr auch erledigt. Wir genossen das Bier und fielen dann in Bett.
Die letzten Stunden in Hoi An verbrachten wir mit Bummeln und noch die restlichen Sehenswuerdigkeiten anschauen, wie die japanische Bruecke und den Hafenkanal. Es war wirklich schoen und wir genossen den letzten Kaffe am Wasser. Um 12 gibgs zum Schneider und die letzten Aenderungen wurden vorgenommen. Bis das soweit war liefen wir noch zur Post und gaben die Karten auf. Als wir wieder zurueck waren war alles fertig und ich konnte mein Goldstueck endlich anziehen und ihn mir einpacken lassen fuer den Transport nach Hause.
So schnell verging die Zeit und um 5 sollten wir schon wieder beim Bus sein. Vicky buchte kurzfristig wegen akuter Reisemuedigkeit ihren Heimflug um und schon gings auf zum Nachtbus. Mal wieder 12 Stunden im Bus. Juhu :(  Diesmal aber ohne musikalische Untermalung. Aber auch ohne viel Pipistopps. Frechheit! Nun darf ich sagen: Welcome to Nha Trang...
Wie es weiter geht? Lasst euch ueberraschen :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen