Montag, 5. Dezember 2011

Hong Kong- Europa in Asien



Dieser Wochenendtrip begann am Freitag den 2.12.2011. Startpunkt Pulau Penang international Airport. 6 deutschsprachige machten sich auf den Weg in die Metropole, Hong Kong. 3.000km nord-östlich.
 
Und wie so oft machten wir den ersten Zwischenstopp am Flughafen bei MC itself! Nachdem Burger und Pommes verdrückt waren bemerkten wir eine Horde Inder. Das Gespräch:
Martin: „Wo wollen die denn alle hin?“
Bine: „ Nach Indien!?!“ (warum ich das hier erzähle hat einen Grund, aber der wird am Ende des Blogs klar)
Nach 3 Stunden und 40 Minuten Flugzeit landeten wir knapp auf der Landseite Hong Kongs. Hier ein paar Eindrücke von „über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein!“

Angekommen besorgten wir uns die Octopus Card, die uns günstiger von A nach B bringen sollte. Was sie auch tat. Wir nahmen den Bus. Ein Doppeldeckerbus. In Hong Kong ist man eben effizient im öffentlichen Nachverkehr. Doppelte Auslastung = doppelter Gewinn. So gings zur Causeway Bay. Eine der Pulsadern der Stadt. Ja da standen wir nun ziemlich verloren auf der Suche nach dem Hostel.
 Aber keine Angst, wir haben es ja gefunden. Eingebettet zwischen STEFANEL und BURBERRY im 9. Stock. Das Zimmer ist nicht wirklich einer Beschreibung wert. Martin, Bine und ich teilten uns ein Zimmer. Clemens, Henrik und Sepp hatten ihr eigenes Reich. Angekommen mussten wir dann doch feststellen, dass es recht kalt war. Das merkten wir aber erst nachdem wir ein wenig die Causeway Bay entlang spazierten und halb erfroren bei 15 Grad in ein nettes Sushi- Restaurants einkehrten. Tee und warme Tücher gaben uns ein bisschen Hoffnung auf Wärme. Eine gute Suppe und ein paar Brocken Sushi sollten es schon richten. 


Nach diesem leckeren aber nicht wirklich sinnvollem (aufwärmenden) Essen machten wir uns schleunigst ins Hostel und verkrochen uns unter den Daunen- (oder so was in der Art) Decken. Es war ja auch immerhin schon 01:45…
Samstags morgens halb 10 in Hong Kong. Lange Klamotten bzw. dickere Klamotten shoppen stand auf dem Programm. Ich hatte zwar lange Sachen mit aber die reichten einfach nicht aus. Nach dem obligatorischen Kaffee beim Freund Starbucks ging´s los. Lange suchen brauchten wir nicht. Armani- Exchange hatte „Sale“. Da sagt man doch nicht NEIN. Nachdem ich dann eine lange Wollstrickjacke mein Eigen nennen konnte machten wir uns, mittlerweile zu 7. auf den Weg die Stadt zu erkunden. Glaubt mir eins: Genickstarre könnte bei 8.000 Hochhäusern eine der häufigsten Fälle von Touristen in Hong Kongs Notaufnahmen sein. SOOOOOO viele wirklich hohe Brocken. Einer schöner als der andere und ausgefallener…








Irgendwann kamen wir dann in die Luxusmeile Hong Kongs. Die Menschen dort überrennen die Stores von Marken wie Gucci, Prada,… Unvorstellbar, dass sich dort Schlangen bilden und die Leute kaufen wirklich Klamotten und Taschen im Wert von mehreren 1000 Euro. Aber diese Straße hat einfach Stil. Und ein wenig Tradition findet sich auch im hochmodernen Hong Kong. Ich wusste zwar, dass es solche Art von Gerüstbau noch gibt, aber dass Bambusgerüste für Hochhäuser noch heute genutzt werden hätte ich nicht vermutet und schon gar nicht in dieser Stadt.


Nach so viel schauen und staunen hatten wir Hunger. Glücklich ist der der was findet. Zu Hause oder auch in Penang orientiert man sich Großteils an chinesischen Schriftzeichen um an was Landestypisches zu kommen. Das war hier eben das Problem. Erst mal musste man ein solches Lokal finden und dann auch noch eins mit ner Speisekarte die man versteht. Denn mit 1000 Zeichen kann man nix anfangen. Leider Gottes wurde es dann Subway. Aber nun gut! Nachdem der Hunger gestillt war gings weiter mit der Tour. Martin, Bine und ich machten uns auf zum Peak. Durch einen Park in dem wir eine Kirche fanden…

… kamen wir dann zur „Tram“ die uns auf den Gipfel brachte. Aber erst mal warten, denn gerade am Wochenende herrscht hier Hochbetrieb. Hunderte Menschen drängen sich an den Schalter um ein Ticket für die Tram zu bekommen. Aber auch das Warten hat mal ein Ende und so führen wir recht steil Hügel aufwärts. Dabei ist festzuhalten, dass die Stadt aus diesem Blickwinkel schon ein bisschen Schräg ist und es anstrengend ist Bergauf zu sitzen. 



Oben angekommen erhaschten wir einen ersten Blick auf das was uns erwartete aber dann lagen noch 5 Rolltreppen vor uns. Endlich oben angekommen empfing uns der/ die/ das Peak mit einem frischen Lüftchen um nicht zu sagen WIND. Aber der Blick war der WAHNSINN!



Es war 16 Uhr und wir hatten uns fest vorgenommen bis zum Sonnenuntergang oben zu bleiben. Frei nach dem Motto: „Knipp´s mal einer die Sonne aus und die Lichter an!“ Gesagt, getan und nach 2 Stunden 360° Rundumblick…


…war es wirklich kalt und wir ein großer Eishaufen, der sich in Richtung Kaffee machte um sich zu wärmen. Doch uns sollte nochmal kalt werden, denn auch die Schlange die wieder nach unten wollte mit der Tram war nicht unerheblich. Also frieren im Akkord. Unten angekommen gings mit dem Taxi ins Hostel, denn wir hatten ja noch ein Date. Vorher hieß es warmduschen. Und es war soooo unglaublich gut wieder aufzutauen. Auf zum Date. Daniel wollte uns sein Hong Kong zeigen. Daniel hatten wir zusammen mit Vicky in Kuala Lumpur auf der Dachterrasse unseres Hostels kennengelernt. Also trafen wir uns um 9 mit Daniel und seiner Freundin. Mit der Tram, übrigens auch 2- stöckig, gings nach Soho. Das Schöne an diesem Stadtteil ist die Faulheit der Hong Kong(er). Die „mid levels“ der Stadt (so werden sie bezeichnet) sind bequem per Rolltreppe zu erklimmen. Angenehm bei extremen Steigungen. In der Mitte der Mitte angekommen suchten wir uns ein nettes Lokal. Hier gab es feines Happa und ein Bier.


Weiter gings in die Partymeile. „Lan Kwai Fong“. Die Strasse für alle die, die dem Nachtleben einen Platz in ihrem Leben geben und die von Schick bis gnadenlos besoffen alles sehen wollen. Dann mal Prost!

 Allerdings hatten wir ja fachkundige Partyunterstützung, denn Bine hatte ein Treffen mit Michael klar gemacht. Ebenfalls Student in Kufstein. So brachte er uns in eine kleine Bar, die eher einer Gartenlaube glich aber dennoch Charme hatte. Dort traf man dann auf Massenhaft deutschsprachige Trinklustige. Außerdem hatte ich ein lustiges Gespräch mit 2 Lufthansa- Piloten die mich ums Verrecken dazu überreden wollten, dass ich doch mit ihrer Fluggesellschaft nach Hause fliege. Tja Jungs, das wird wohl nix. Ihr seid einfach zu teuer! Wie auch immer es war ein lustiger Abend. Zwischendurch ist unser Schlüssel zum Hostel- Zimmer mal weg gelaufen (in Form von Bine) aber wenn ein Schlüssel müde ist kommt er auch wieder zum Schlüsselbund zurück und ist ganz aufgeschlossen. Die Heimfahrt mit dem Taxi trug sich gegen 4 Uhr zu. Meine 2 Suffis waren gut drauf und ich hatte einen riesen Spaß mit ihnen. Vorm Ziel angekommen musste natürlich noch ein wenig gespielt werden. Aber jetzt schnell in den Aufzug…


… und ab ins Bett, denn…
… Der Sonntag, der 2. Advent stand im Zeichen Europas. Nachdem ich um 9 das Bett verlassen hatte und die 2 sich langsam ins Leben zurückträumten machte ich mich auf den Weg zum „Coffee to go“. Denn es ging nach Macau. Und da hätte ich schon gern 2 wache Begleiter.



Los gings mit der Fähre. Auch wenn wir kurz überlegt hatten den Helikopter zu nehmen. Aber 300€ für eine Strecke und pro Person war dann doch ein wenig viel. Eine Stunde Fahrt und schon waren wir da. Portugal in Asien. Die ehemalige Kolonie ist eigenständig und wie schon des Öfteren diskutiert und gelacht, heißt die Währung Macau- Dollar. Abkürzung MOP$. Liest sich wie Mops und man möchte ja schon gern mal mit Möpsen zahlen. Martin holte sich Möpse am Geldautomaten. Ich entschied mich zu warten bis ich was kaufe um dann Hong Kong Dollar auszugeben und dafür Möpse zu bekommen. Und hier sind meine Möpse…
Frisch gemopst machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Hauptziel war die Kathedrale „St. Paul“ von Macau. 1835 brannte diese Kirche nieder und seitdem steht nur noch die Fassade der Vorderseite. Beeindruckend und wahnsinnig überrannt. 


 Die „spanische“ Treppe die zu den modern aufbereiteten Resten des Prachtwerks führt gibt es schon seit 1602. Und heute ist sie Tummelplatz für Asiaten die die europäische Baukunst bewundern. Aber seht selbst.




Durch die engen Gassen von Macau und das mediterrane Flair hab ich mich gefühlt wie im Herbst irgendwo am Mittelmeer. Und Meer hat Macau ja auch…
Es war wirklich schön. Die vielen kleinen Geschäfte laden zum Shoppen ein. Und ja, ich hab ne Tasche geshoppt. Hab ja so wenige davon! Doch die wundervolle Altstadt ist nicht das einzige wofür dieses Eiland bekannt ist. Hauptgrund warum hier der Bär los ist, ist nicht die Architektur sondern die Sucht. Die Sucht nach mehr Möpsen. Auch wenn man in den Casinos von Macau nur mit und um Hong Kong Dollar spielen kann. Da in China Glücksspiele verboten sind kommen viele nach Macau um dort ihr Glück in der Hölle zu suchen. Ein Prunk und Protz erwartet einen. Aber bitte, seht selbst was ich meine…


Doch bevor wir uns dort reinstürzten gab es mal was zu Essen. Was zu finden was dem Geldbeutel aber auch dem Magen recht ist, war weiß Gott nicht so leicht. Aber wir machten einen Glücksgriff. In einem etwas unscheinbaren Lokal kehrten wir ein. In der Mitte eine Halle in der BINGO gespielt wurde. Das Essen war wirklich super und mehr als ausreichend.
Gut genährt führte uns der Weg ins Innere der Prunkbauten. Casinozeit! Martin versuchte sich am Roulette. Bine und ich verfolgten sein Spiel eine Zeit lang, machten dann aber einen Abstecher an die Bar für Wein und Sambuca. Um 23 Uhr brachte und die Fähre dann von der Insel auf die Hong Kong Insel. Bis wir wirklich im Hostel waren war´s 1 Uhr Nachts. 



Der letzte Tag in Hong Kong begann um 9 mit einer Wecker- Parade. 3 Handywecker klingelten um die Wette. Gewonnen hatten alle und wir waren wach. Tagesplan: Stadtrundfahrt auf der Festlandseite von Hong Kong. Auf gings also nach meiner Kaffee- Besorgungs- (oder auch Versorgungs-)runde, mit dem Taxi zur Fähre und von der Fähre über den Walk of Stars zum Bus. Auf diesem „Walk“ durften wir uns neben den asiatischen Künstlern der Filmindustrie auch ein wenig wie Stars fühlen, denn wir wurden zum Fototermin mit einer Kindergartengruppe aufgerufen. Gesagt getan: Hier das Resultat!


Nach diesem erfolgreichen Shooting gabs noch ein schnelles „Frühstück“.
Los gings mit dem Bus durch die Stadt. 2,5 Millionen von 7,5 Millionen Einwohnern, leben auf dem Festland. Also schon ganz ordentlich. Es gab auch hier viel zu sehen und vor allem eines war wirklich super: Der Ladies Market…

Hier besorgte ich das ein oder andere Weihnachtsgeschenk, einen Kaschmir Schal und 2 „I love HK“ Shirts. Und nicht zu vergessen etwas ganz besonders farbenfrohes:
Ein Ölbild auf Leinwand von einer “Hong Kong City Street“. Leider meinte es das Wetter dann nicht mehr so stahlblau gut mit uns und es regnete. Also machten wir uns auf den Rückweg auf die Insel. Denn wir brauchten ja noch unsere Sachen und was warmes im Magen. Für zweites sorgte ein spanisches Restaurant in Hostelnähe. Und ich glaube, dass mein Herr Papa ziemlich neidisch ist, wenn er das sieht…
 
Lecker wars! Und nun ging eine Stunde mit dem Bus zum Flughafen. Eine Runde durch den Flughafen, weil wir dank Falschinfo in Terminal 1 ausgestiegen waren anstatt bei Terminal 2. Aber wir habens überlebt und gleich noch unsere Octopus- Card zurückgegeben. Passkontrolle und los gings mit dem Airport Shuttle durch den Mega Flughafen HK. Der Flug sollte gehen um 19:50. Gestartet sind wir 20:35… Juhu, ein Hoch auf AirAsia. Aber auch warten hat was Gutes. Und mit dem folgenden Gespräch beende ich meine Reisebeschreibung:
Ich: „ Boa, fliegen wir lieber nach Delhi?“
Martin: „ Da ist es ja nochmal kälter…“
Bine: „ Hast du schon mal ne Inderin im Winter- Sari gesehen?“
Neue Geschäftsidee: Daunen- Saris! So schließt sich der Kreis der Reise mit den Sprüchen über Inder. Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass unser Pilot heute auch Inder war. (Jeder sollte einen haben! Sie sind einfach sooooo nett.)
Kurz noch mein Fazit: Hong Kong ist eine Reise wert. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken und wenn man sich die vielen asiatischen Gesichter wegdenkt ist man fast zu Hause. Gerade aus dem Grund, weil mehr deutsche Autos rumfahren als anderswo. Aber nicht nur wegen dem europäischen Leben sondern auch weil Hong Kong alles bietet. Strände, Parks, Berge, Kultur, Party, Hafen, Shopping,… Wer Großstadtluft ohne SMOG schnuppern will ist hier genau richtig! Es ist wirklich lohnenswert und erschwinglich.
Jetzt heißt es aber erstmal wieder: Hallo Pulau Penang!

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