Sonntag, 13. November 2011

Borneo! 1300km in 7 Tagen. Von Kuching nach Kota Kinabalu!

Wo war ich denn überhaupt unterwegs? Ich war auf Borneo. Die drittgrößte Insel der Welt, die außerdem noch 3 Staaten in sich vereint. Indonesien, Malaysia und Brunei. Die sah wie folgt aus:

Es begann am 4.11.2011 um 7 Uhr in Penang. Der Flug ging pünktlich nach Kuching. Der Erste Stopp auf unserer Reise. Ankunft um 8:50Uhr am international Airport. Das Hostel Lodge 121 oder auch manch einem bekannt als Hütte 121 war der Knaller. Wirklich schön eingerichtet und gleich zu Beginn wurden wir mit Informationen überhäuft. Nach dem Check- In gings an die River Front. Und auf dem Weg dorthin trafen wir auf einen netten, alten Herren, der am Straßenrand seine Waren im Minibus verkaufte.

Unser Weg führte uns durch die Gassen der Stadt. Little India und so...



Nach dem ersten Eindruck an der Wasserseite von Kuching am Sungai Santubong (so heißt der Fluss) waren wir schwer begeistert. Aber seht selbst!


Einen besseren Blick über die Stadt hat man von einem quietschbunten Gebäude in dem ein paar Shops sind und ein Kino. Wirklich schön. Sarawak strahlte uns mit Sonnenschein entgegen und machte Lust auf mehr.



Aber erst mal mussten wir was essen und so verschlug es uns in ein kleines Kaffee an der Waterfront auf ein Tunfischsandwich und nen frischen Juice. Dann machten wir uns auf die Spuren der Katzen. Dazu sollte ich vielleicht bemerken, dass jede größere Stadt auf Borneo sein eigenes Wappentier hat. In Kuching sind es die Katzen. Wirklich schön sind sie halt eben nicht aber naja man kann ja nicht jeden Kitsch schön finden…



Ein kurzes Nickerchen sollte uns wieder einigermaßen auf den Dam bringen. Also taten wir das im Hostel und erholten uns vom frühen aufstehen (4:45 Uhr) und den ersten Eindrücken. Zu unserem Glück fing es am Abend an zu regnen. Juhu! Das sollte uns aber nicht davon abhalten in einem der besten Restaurants der Stadt zu essen. Da war, der „Top Spot Foodcort“. Über den Dächern der Stadt. Die Auswahl war riesig und nachdem ich mich für ein Stück Stachelrochen entschieden hatte hatten wir leider Zeit den chinesischen Familien beim Essen zuzuschauen. Kein schöner Anblick! Aber hier ein Eindruck vom Essen und der Qual der Wahl.




Tag 2 in Kuching begann mit einem leichten Frühstück aus Toast (oder so ähnlich) und Kaja. Kaja ist eine Paste die aus der Kokosnuss gewonnen wird und einen leicht süßlichen aber angenehmen Geschmack hat. Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg in den Bako Nationalpark. Nach kurzer Orientierungsnot fanden wir den Bus, der uns für RM3,50 zum Ziel brachte. So sahen wir ein wenig was von Kuching und Sarawak. Trotz dem vielen Grün ist Sarawak der malaiische Staat mit dem höchsten CO2- Ausstoß, weil es eben sehr viel Industrie gibt. Nach ca. einer halben Stunde im Bus kamen wir im ältesten Regenwald der Welt an. Naja fast. Denn erst mussten wir noch mit dem Boot bis dorthin fahren. Das dauerte nochmal 20 Minuten und wir teilten die kleine Nussschale mit 2 deutschen, die mehr oder weniger Lust hatten die Natur zu erkunden.

Mitten in den Mangroven ausgestiegen gings zum registrieren und Strecke aussuchen. Wir entschieden uns für den „Pondar Kecil Beach“. Die Strecke sollte 3 Stunden dauern. Wir warens ja schon gewohnt bei 30 Grad durchs Geäst und über Wurzeln zu hüpfen.





Abwechslungsreich war diese Wanderung alle mal. Von dichten Wurzeln über Sandstein, mit lichten Strecken auf denen man bis aufs Meer schauen konnte und dann diese Felsen. Hier wachsen die Pflanzen halt einfach mal da wo kein Boden ist…

Nach gut 1,5 Stunden kamen wir dann an. Fast! Der erste Blick auf den Beach war atemberaubend.
Doch wir mussten noch ein wenig klettern bis wir den Sand unter unseren Füßen hatten. Jeder Tropfen Schweiß hat sich auch hier mal wieder bezahlt gemacht. Aber sehr selbst.






Nun mussten wir uns erst mal ausruhen und trotz ein wenig Regen war es noch immer warm genug um mal kurz die Füße ins Wasser zu halten. Was in meinem Fall etwas schmerzhaft war, weil ich ja beim letzten Regen in Penang meinen Fuß etwas aufgeschürft hatte. Aber was solls!
Nachdem dann doch noch ein paar mutige den Abstieg gewagt hatten machten wir uns wieder auf den Weg zurück, denn unser Boot sollte uns um 4 wieder abholen. Aber weil es dann doch eben ganz schnell ging machten wir noch einen Abstecher zur „Tajung Pandau Besar“. Eine Bucht. Und ja wir waren dann echt schon recht fertig mit der Welt.


Als wir dann wieder an den Mangroven ankamen beehrten uns noch ein paar Nasenaffen. Glück gehabt, dass wir die in freier Wildbahn gesehen haben. Ein großer und ein Babyaffe. Hihi!


Nachdem wir uns ein wenig Obst in der Mensa gegönnt hatten wurden wir noch von Affen angegriffen, die auf der Suche nach essbarem alle Plastiktüten und Pappschachteln von den Tischen klauten.

Das war bestimmt auch der Moment in dem ich mein Piercing verloren hab. Es ist gestorben im Kampf mit einem Regenwaldbewohner. *schnief*
Nachdem wir wieder in Kuching waren und frisch geduscht musste ich dann erst mal ein neues Metallstück für mein Ohr besorgen. Da wir uns ja im Tattoo und Piercing- Mekka Borneos befanden sollte das ja nicht so schwer sein. Gesagt, getan. Und schwupps hatte ich nen neuen Stecker (für RM 15).
Glücklich gings weiter auf unserem Streifzug durch das abendliche Kuching. Es stand der Night Market auf dem Plan. Und der sollte uns wirklich vom Hocker haun. Ganz wichtig: ESSEN! Das gabs wie nun schon gewohnt auf der Straße. Lecker, lecker!
Der Markt war riesig und ich glaube wir sind fast 2 Stunden rundrum und durch und kreuz und quer gelaufen um alles zu sehen. Obst, Gemüse, Blumen, Spielzeug, Werkzeug, Fleisch (lebend und tot)...  









„Hier kann man wirklich alles kaufen, bis auf ein Spätzle- Sieb“ (Das war der Spruch des Tages!)
Und mit diesen Eindrücken verabschiedeten wir uns aus Kuching am Sonntag. Mit der Fähre gings einmal durchs Südchinesische Meer und 2 Flüsse (Mangroven). Den „Batang Paloh“ und den „Batang Lebaan“ nach Sibu. Das dauerte 5 Stunden und war für RM45 zu haben. 224km legten wir so auf den Gewässern Sarawaks zurück. Wirklich schön. Und verdammt nochmal ursprünglich.




Der Tagebucheintrag der während meiner Reise zu Sibu entstanden ist lautet wie folgt:
Essen , fett Regen,

lustig Polizei (die Touristpolizei, die wir nach dem Weg fragten war etwas überfordert und auf einmal standen in dem kleinen Pavillon gleich 12 um uns rum. Wusste zwar keiner was, aber man fühlte sich verdammt sicher…) Was habe ich in Sibu gelernt? Naja, wenn es regnet hält man die Hand auf den Kopf (scheinbar wird man dann nicht nass!?!). Achja den chinesischen Tempel in Sibu haben wir uns auch noch angeschaut. Der war nix besonderes aber wir waren Besitzer einer Pagode für ne halbe Stunde. Denn die nette Frau am Eingang gab uns einfach den Schlüssel. Wir sollten doch bitte hinter uns zusperren, wenn wir hoch gehen. Na gut. Das machten wir dann auch. Mit dem Blick auf die größte Markthalle Malaysias und ein bisschen viel Wind machten wir uns einen Spaß aus dem kurzweiligen Eigentum.




In der Markthalle haben wir halt auch nochmal vorbei geschaut bevor wir den Rucksack aus dem Hotel abholten (den hatten wir da nur untergestellt). In der Halle gabs dann Hühner in der Zeitung…
… es gab auch Zeitungsenten aber die hab ich nicht fotografiert!
Nachdem wir mit der Rezeptionistin eine kurze Diskussion über den Abfahrtsort der Busse hatten machten wir uns dann mit dem Taxi auf den Weg in die Jalan Padada. Weiß der Hugo wie oft die gute Frau diesen Namen gesagt hatte. Aber es hörte sich mit jedem Mal lustiger an. Wir stiegen in den Bus, der uns für RM45 innerhalb von 7 Stunden von Sibu nach Miri bringen sollte. Mit ein paar Zwischenstopps wars ja einigermaßen erträglich. Aber der Bus war einfach ein Eisschrank auf Rädern. Dick eingepackt versuchten wir einigermaßen die Zeit zu überstehen.
Meine Füße waren irgendwann soooo kalt, dass ich verschiedenste Techniken ausprobierte um die wieder warm zu bekommen. Erst stellte ich den Rucksack drauf. Brachte halt nix. Dann räumte ich den Rucksack aus und stellte die Füße rein. War auch nicht besser. Zum Schluss spannte ich den Regenschirm auf um die kalten Luftströme abzuhalten. War auch ein Fehlschlag. Nach dem letzten Stopp holten wir dann doch den Schlafsack und kuschelten uns gemeinsam in den Schlaf.

Um 00:00 kamen wir in Miri an. 634km haben wir an diesem Tag erschlagen. Ein bisschen bangen mussten wir auf der Fahrt dann aber doch.  Denn Biene versuchte unser Hostel anzurufen und uns wurde gesagt, dass nachts keiner dort ist. Ohje. Aber dem Himmel sei Dank hat es dann doch noch geklappt.  Wären wir die Strecke von Kuching nach Miri nur mit dem Bus gefahren hätten wir 820km Straße hinter uns gelassen. Dieser Tag war der Wahnsinn. Glücklich und müde fielen wir nach einer warmen Dusche uns Bett.
Zu erwähnen wäre noch der Spruch des Tages: „Mach schön schmierie, schmierie, sonst kommst rot nach Miri!“ Blöd, wenn man bei 5 Stunden Boot fahren vergisst die Sonnencreme zu benutzen…
Am nächsten Morgen gabs dann ein gutes Frühstück mit lecker Obst und Tee. Dann gings auch schon los zu den Niha Caves. Dorthin brachte uns ein privates Taxi, dass uns Ms. Lee besorgt hatte (die gute Seele des Hostels). Für RM10 hatten wir den Eintritt gleich mal in der Tasche. Mit nem Boot gings über einen nicht wirklich nennenswerten Fluss. Die wege zu den Niha Caves waren entweder betoniert und rutschig oder gepflastert und rutschig. Sehr schlau diese Malayen. Ist ja auch nicht nass im Regenwald und Blätter liegen ja auch keine rum. Schön wars trotzdem. Aber seht selbst!





 In den Höhlen (Caves) angekommen mussten wir erst mal kurz schlucken. Und das aus 2 Gründen: erstens es stank ganz schlimm bäää nach Fledermaus und zum zweiten war es einfach wahnsinnig beeindruckend in dieser Mega- Höhle zu stehen. Hier ein paar Bilders.


Und damit ihr seht wie groß die wirklich waren hab ich euch eine Gruppe Schlümpfe fotografiert. Es handelt sich hierbei um eine Schulklasse…
Nach der Höhle gabs nen Ausblick und nen Kaffee...



Zurück am Ausgang des Parks wartete unser Taxi. Der Fahrer erwies sich als sehr wissbegierig und auf der Heimfahrt erklärten wir ihm das System der EU. Nicht so leicht, wenn jemand nur von den griechischen Problemen und den schlauen Sätzen der USA dazu gehört hat. Aber er erzählte auch ein wenig von seinem Malaysia. Interessant!
Nach einem guten Abendessen machten wir einen Spaziergang durch Miri. Dabei schauten wir Fußball. Momentan sind die 26ten SEA- GAMES in Indonesien. Es spielte Cambodia gegen Indonesien. Hinter dem Ball herlaufen konnten sie, aber so wirklich nach Fuß und Ball sah das nicht aus… Aber immerhin, wir haben gelacht!
Wir mussten feststellen, dass es die Europäer in Miri weit gebracht hatten. Denn es gab Schnitzel. Allerdings bissl anders…
Nach dieser Erkenntnis wurde es Zeit für ein Bier. Da sich das „Engsiatisch“ in den letzten Wochen stark verbessert hat, schaffte es Biene in akzentvollem asiatischen Englisch ein Corona zu bestellen. So genossen wir ein 5-Nationen- Bier. Die Bar (spanisch) weil sie hieß „BarCelona“, das Bier mexikanisch, die Biene als Österreicherin, ich als Deutsche und das Ganze in Malaysia. PROST!
Und weil ja alle Geschäfte ewig offen haben machten wir noch nen Abstecher in ein Shopping Center. Eigentlich um Taschentücher zu kaufen. Aber wir blieben in nem lustigen Laden hängen, der so ziemlich jeden Mist verkaufte. Und man höre, sehe und staune: das erste „Merry Christmas“ lachte uns entgegen…

Der Abend endete mit ein wenig Internet. Das war wohlgemerkt der erste und einzige Tag den ich am Computer gesessen hab… Gute Nacht.
Tag 5 begann mit einer lustigen Fahrt nach Brunei. Das Taxi kam ne halbe Stunde früher als eigentlich angesagt und so saßen wir noch bei Kaffee und Tee als der Herr kam und uns abholte. Es erwies sich aber als nicht weiter schlimm, dass wir noch gemütlich zu Ende frühstückten. Wir mussten ja noch 3 andere Hanseln abholen. Irgendwo im Industriegebiet von Miri. Das Ausfüllen der Einreiskarte war ein Ding der Unmöglichkeit, denn die Straße war eigentlich eher ein Meer aus Wurzeln, die sich unter dem Beton ihren Weg suchten. Aber nun ja. Kurz darauf sammelten wir die 3 ein. Und weiter gings zur heiteren Passkontrolle an der Grenze. Ausreisestempel, Einreisestempel. Endlich waren wir in Brunei. Der erste Stopp war eine Tankstelle. Liebe Leute, bitte zieht nach Brunei. Tanken ist hier ein Traum. 0,31B$ für 1 Liter Treibstoff. Hier der Beweis (das sind ca. 0,15€):

Noch ein kurzer Stopp an der philippinischen Botschaft, weil die 3 ihren Pass verlängern lassen mussten und schon waren wir auf den Weg in die Hauptstadt Bruneis. Das Land mit 5.765km² Fläche und nicht mal ner halben Million Einwohner ist eines der reichsten Länder dieser Erde. Und man glaubt es kaum aber man sieht es ihm nicht mal an. Die Hauptstadt Bandar Seri Begawan (Ort des Friedens) ist schön gelegen und hat auch wieder einen Fluss. Den Brunei River. Das Witzige an der Stadt ist jedoch, dass der größte Teil ihrer Bewohner in einem Dorf wohnt, welches auf dem Wasser liegt. Das „Festland“ ist sozusagen nur für Geschäfte und Banken sowie Hotel angelegt.




Achja, abgestiegen sind wir in Brunei allerdings etwas besser. Für 30€ war das Brunei Hotel unser Schlafplatz. Nicht schlecht!



Wie immer machten wir einen Rundgang durch die Stadt. Nichts besonders. Da es dann aber zu regnen begann machten wir einen Abstecher in eine Mall. Dort sahen wir wie in mühsamer Kleinstarbeit die berühmten Stoffe hergestellt werden. Außerdem gabs überall Kitsch…

Und weil der Regen nicht aufhören wollte, war ich mal eben zu Hause…
Nach diesem kurzen Abstecher in die Heimat ging ich meiner eigentlichen Mission in Brunei nach. Stoff kaufen. Ich erstand einen echten arabischen handgeknüpften Baumwollstoff in Lila und Grün. Und das für nur 35B$. Vera, du weißt was du zu tun hast *grins*!
Nach einem guten Kaffee und einem Muffin machten wir es uns mit unseren Seifenblasen um Park gemütlich und starteten dann zur abendlichen Stadtbesichtigung. Die Moschee „Sultan Omar Saifud“ ist bei Nacht wirklich wunderschön.


Beim weiteren abendlichen Spaziergang durch die Hauptstadt war das Stadtbild allerdings etwas unbelebt, was wohl daran liegt, dass es in Brunei keinen Alkohol gibt und die Menschen so dermaßen gläubig, dass sie einfach nicht mehr vor die Tür gehen, wenns dunkel ist. Schade drum, denn die Waterfront hat schon schönes zu bieten.


Ein paar Fischer trafen wir dann doch noch am Steg. Und ich wunderte mich über die laufenden Motoren der Autos am Straßenrand… Aber wieso wundern, wenn Benzin so günstig ist? Da wird eben einfach die Lampe an die Autobatterie gehängt um auch bei Nacht noch fischen zu können.

Auf dem Heimweg hat mich dann ne böse Ameise gebissen. Aber mit nem Milchshake im Hotel war der Schmerz schneller vergessen und ich bin dann tot ins Bett gefallen.
Glücklicher Weise bin ich aber wieder erwacht, denn am nächsten Morgen stand die Reise nach Labuan auf dem Plan. Eigentlich sollte die Fähre um 9 gehen (sagte man uns im Hotel). Der Taxifahrer wusste es besser nachdem er mit seinem Freund dem Kapitän telefoniert hatte und brachte uns innerhalb von 20 Minuten zur Fähre die glücklicher Weise auf uns wartete.
Labuan ist eines der 3 Federal Territories in Malaysia. Es betitelt sich selbst als das Las Vegas in Malaysia und ist wirklich nett angelegt. Der Plan war jedoch nicht dort zu bleiben. Aber 3 Stunden Zeit hatten wir um uns ein wenig was von der Insel anzuschauen.



Um 13 Uhr ging die Fähre weiter nach Kota Kinabalu. Knappe 3 Stunden später waren wir dann endlich mal da. Mit dem Taxi gings ins Hostel. Die Step in Lodge. Mehr als Step in wars auch nicht, denn die Mitarbeiter waren nicht wirklich nett oder hatten groß Ahnung von irgendwas. Sei es wies sei. Der erste Eindruck von Kota Kinabalu (KK) war nicht von schlechten Eltern. Ein lecker Abendessen an der Waterfront besiegelte den Tag und der verabschiedete sich mit einem netten Sonnenuntergang.




Ein Kaffee am Tag musste aber noch sein. Starbucks ist da so ziemlich das einzige was einen da rettet. Und da saßen wir in KK und auf einmal läuft ein uns bekanntes Gesicht über die Straße. Nina. Unsere Schweizerin, die mit uns in Penang an der USM studiert (ja ich studier hier auch und mach nicht nur Urlaub).
Spruch des Tages war: „Jalan Wolang? Jalan Dalang!“ (Jalan = Straße; und die Frage nach „wo lang“ wurde eben mit „da lang“ beantwortet!)
Tag 7 startete mit Regen. Der ursprüngliche Plan auf eine Insel zu fahren war somit ins Wasser gefallen. Aber es gab ja noch Plan B. Der hieß: Cultural Village. Zu unserer Überraschung waren wir die einzigen 2 Touris und somit war der Preis von RM75 vollkommen gerechtfertigt, denn wir bekamen die volle Ladung an Infos. Zuerst mal gabs nen Tee. Dann durften wir ein wenig über die Hängebrücke laufen und Fotos machen…


Dann gings los. Der Erklärbär zeigte uns den heiligen Stein der Bobohizan. Eine von 36 ethnischen Gruppen in Sabah (da sind die ganzen Untergruppen noch nicht mit drin).

Weiter gings zu den Spielen. Steinschleudern mit denen wir versuchten Kokosnüsse vom Baum zu holen. Das war eher Biene´s Disziplin. Ich hab dafür nen Vogel mit nem Blasrohr erlegt. Diese Übung sollte mir später an diesem Tag noch zu Gute kommen.


Dann versuchten wir auf Stelzen zu laufen, die das Volk zum Überqueren von Flüssen nutzt aber das war halt nicht so leicht. Unser Guide konnte es eben einfach.

Weiter gings in der Schnapsbrennerei. Sämtliche Sorten von Reisschnaps wurden uns gereicht und dazu noch selbstgemachte Spezialitäten aus Reis. Wirklich gut. Außerdem gabs noch wilden Ingwer und eine besondere Art Mango.





Dann wurde es richtig cool. Wir bekamen die Tänze der Bobohizan vorgeführt. 3 Stück! Beim ersten durften wir mittanzen. War wirklich lustig. Der Tanz wird bei Hochzeiten aufgeführt.

Der 2. Tanz war ein Siegestanz der Krieger. Prachtvolle Kostüme und ein „Ur- Bobohizan“ der den Tanz präsentierte. Dann kam er auf uns zu, schaute uns tief und ernst in die Augen. Er zog sein Messer und hielt es mir an die Kehle. Das sah dann so aus:
Vielleicht hätte ich nicht lachen sollen *grins* aber als er versuchte mit dem Blasrohr einen Luftballon zu erwischen traf er 2 Mal nicht! Peinlich für ihn. Und dann fragte er mich per Handzeichen ob ich sterben will? Ja na sicher will ich das nicht… Also musste ich auch schießen. Wie gut, dass ich es vorher probiert hatte, denn ich traf beim ersten Mal und er schaute dann schon ein wenig erschrocken drein.


Biene kam dann in den Genuss den Tanz mit den Bambusstangen zu probieren. Das war gar nicht so leicht aber sie machte sich gut und selbst beim schnellen zusammenschlagen der Stangen hat sie es geschafft!



Zu guter Letzt gabs noch ein Gruppenfoto! Man waren wir Touri an diesem Tag…

Die letzte Haltestation dieser Tour war das Haus der Geister. Hier wurden uns die Riten des Volkes näher gebracht. Ich möchte es nicht näher erläutern, weils wirklich grausig ist! Aber was wirklich beeindruckend ist ist, dass sie auch heute noch an die Kräfte der Geister und Götter glauben und sie leben auch wenn viele Menschen in dieser Gegend christlich beeinflusst sind.




 Zurück in der Stadt gabs ein gutes Essen für RM1,50 und dann erkundeten wir die Shopping Center. Meine Bachelorarbeit wird mich noch ewig verfolgen *hihi*. Wirklich toll waren die Geschäfte der Näherinnen. Sie fertigen in Handarbeit Hochzeitsroben. Wahnsinnig toll!
Dann stürzten wir uns wieder in die malayische Welt des shoppings. Nachtmärkte! Und es gab Kayaballs. Kleine Teigkugeln mit Kaya gefüllt. Wirklich gut, gell Biene!?!

Der Tag endete an der Water Front mit einem Cocktail. Und auf dem Weg ins Hostel kamen wir noch am Seafood Restaurant vorbei. Hier gabs alles frisch und lebens. Hai für 10€ dasKilo. Oder Riesenaustern  für 2€.



So ganz zu Ende war der Tag dann aber doch noch nicht. Nachdem ich aus der Dusche kam flog hinter mit ein Schatten mit durch die Tür in unser Zimmer. Wir schauten uns suchend um. NICHTS! Auf einmal zeigte Biene mit dem Finger auf etwas und es krabbelte. Und es schaute mich an. Es war eine Mega- Kakerlake. Ich schrie und rannte aus dem Zimmer. Nach Minuten der Stille rief ich vorsichtig nach Biene. Sie war allein mit dem Monster im Zimmer. Sie schlüpfte durch die Tür und wir holten Hilfe, die unseren Gast aus dem Zimmer kehrte. Oh mein Gott! Schlafen war schwierig aber es ging dann doch!
Nach diesem Schreck waren wir an Tag 8 reif für die Insel. Mamutik Island. Hier gibt es nicht viel zu berichten, außer einem wahnsinnig schönen Strand und wundervollem Wasser. Aber da sind Bilder dann doch besser als Worte…










Der Tag endete auf dem Festland mit einem Sonnenuntergang der Extraklasse. Und mit dem ersten deutschen Bier nach 10 Wochen ging es ins Hostel.



Auch an Tag 9 wollten wir ein wenig Borneo in Natura und fuhren mit dem Taxi in den Wildlife Park. Zuerst aber mal mussten wir dem Taxifahrer klar machen, dass er uns nicht zu bescheißen hat. Er wollte und RM120 abnehmen für hin und zurück und warten. Ja neeeeee is nicht! Hallo? Im Ende sind wir mit Taxameter gefahren und haben 96,38RM gezahlt. Danke für den Versuch Herr Taxi!
Wie auch immer… Der Park war wirklich nett. Am lustigsten fanden wir die Schwimmifanten. Bitteschön


Es gab auch noch andere Tierchen, wie zum Beispiel Affen, Bären, Katzen, Affen, Affen und ach ja Affen ;)







Zum Schluss hatte ich nen Schatten. Von nem Blatt!

Wie auch schon an allen anderen Orten war auch hier die Blütezeit der Rafflesia (größte Blume der Welt) schon vorbei. Also hatten wir keine Chance mehr sie zu sehen. Leider!
Nach diesem tierischen Tag wollten wir eigentlich noch ein wenig an den Stand aber die Wolken sahen mehr nach Regen aus und wir entschieden uns für einen Spaziergang durch die Stadt. War ne gute Entscheidung!
Wir sahen den Clock Tower von KK und kamen am australischen Viertel vorbei. Hier genossen wir unser Abendessen nachdem wir im neuen Mega- Shoppingcenter endlich meine Dry-Bag gefunden hatten (Wasserdichter Beutel aus LKW- Plane, super zum Strand gehen und für nasse Tage).
Bei einem kleinen und vor allem letzten Abendspaziergang zur Waterfront ließen wir uns die 10 Tage Borneo noch einmal durch den Kopf gehen.

Borneo ist landschaftlich faszinierend. Die Menschen sind freundlich und aufrichtig. Von Kuching bis Kota Kinabalu in 7 Tagen ist ein guter Schnitt. Und gerade weil wir überall so gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weggekommen sind war ich gerade von KK sehr enttäuscht. Ja, die Stadt ist sehr touristisch und das Umland profitiert davon, aber es gibt keine Möglichkeit mit einem Bus in einen Park zu fahren oder ähnliches. Die Taxis sind gnadenlos überteuert und wie ich finde macht sich KK damit seinen Reiz kaputt. Borneo hat mich gelehrt, dass grün nicht gleich grün ist. Grün sind die Wälder aber die Menschen wissen diese unglaubliche Natur nicht zu schätzen. Sie werfen Müll in die Flüsse und das Meer und beachten weder die Schönheit noch die Verschmutzung. Eine Reise wert ist diese Insel auf jeden Fall und jeder Ort hat seinen Reiz und seinen Charme.
Komm und lass dich verzaubern von Inseln, Meer, Flüssen, Stränden und Bergen!



So endet die Reise! Und es heißt uns der Alltag wieder willkommen...



1 Kommentar:

  1. Hallo Jules! Erstmal Kompliment für den tollen Blog. :)
    Mein Freund und ich haben kommenden Sommer genau den selben Trip (von Kuching nach Kota Kinabalu) vor. Haben dafür 8 Tage eingeplant.
    Kannst du mir vielleicht ein paar wertvolle Infos geben bzw. was würdest du anders machen, was war sehenswert...
    Zusätzlich würde mich interessieren, ob es sehr schwer war von einem zum nächsten Ort zu kommen.

    Wäre super, wenn du mir da weiterhelfen könntest.

    Viele Grüße
    Sofia

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